Rund um unseren Agroturismo Can Agustin – und natürlich auch auf dem Rest der Insel – ist sie im Frühjahr zu bewundern: Die Mandelblüte auf Mallorca.
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Da die Region Llevant, im Osten der Insel, rund um Cala Millor, Sa Coma, Son Servera, Arta bis Cala Ratjada, eine der wärmeren Klimazonen auf Mallorca ist, sprießen die ersten Blüten vereinzelt bereits Ende Dezember.
Die Hauptzeit, in der sich dieses Naturschauspiel zeigt, ist über Wochen von Ende Januar bis etwa Mitte März. Je nach Klimazone auf Mallorca mal früher, mal später. So beginnt die Mandelblüte erst in den milden Ebenen und Gegenden (z.B. auch rund um Can Agustin), zieht dann Richtung Inselmitte und Landesinnere (z. B. Llucmayor, Sineu, Sencelles, Inca) und zeigt etwas später ihre Blütenpracht im Tramuntana Gebirge (z. B. Valldemossa, Deia, Sa Calobra, Lluc, Fornalutx).
Während in Deutschland also eher die Farbe grau zu sehen ist und weiß nur, wenn es geschneit hat, zeigt sich Mallorca in sattem Grün, in zartem Rosa und strahlendem Weiß.
Je nach Lust und Laune können von Can Agustin aus kürzere oder auch längere Panoramafahrten, z. B. Richtung Felanitx und Santanyi (ca. 25 Min.), in die Inselmitte wie Sineu (ca. 45 Min.) oder ins Tramuntanagebirge (ca. 1 ½ Std.), mit Blütengarantie, unternommen werden. Die einzigartige Stimmung ist ein Genuß für Auge und Nase. So finden Sie auf jeden Fall das ultimative Mandelblüten – Foto für zu Hause.
Wer von Palma aus in Richtung Palmanyola und Bunyola fährt, kommt in den Genuss von endlosen Mandelplantagen. Mit einem Besuch in dem kleinen Dörfchen Orient kombiniert, der perfekte Ausflug im Winter.
Auch eine Fahrt mit dem „Roten Blitz“, der historischen Eisenbahn, die von Palma nach Sòller fährt, bietet sich perfekt an, um die märchenhafte Idylle aus Mandelplantagen, Zitronen- und Orangenhainen, den typischen mallorquinischen Trockenmauern, Schafherden, Bergketten, saftigen Grüntönen, Sonnenschein und blauem Himmel zu genießen.
Die Geschichte der Mandelbäume begann im 10. Jahrhundert mit dem Einfall der Mauren, die die Pflanzen aus dem Orient mitbrachten. So wurde die Mandel nach und nach ein Teil der mallorquinischen Landwirtschaft.
Aufgrund einer Reblausplage, die im 19. Jahrhundert einen großen Teil der Weinberge und den Weinanbau der Insel zerstörte, entschieden sich die Bauern, auf Mandelanbau umzusteigen.
So wurde Mallorca bis Mitte des 20. Jahrhunderts zu einem der größten Mandelanbaugebiete weltweit. Bis heute prägen die circa 7 Millionen Mandelbäume das Landschaftsbild Mallorcas, obwohl der Anbau aktuell, wegen fallender Preise, rückläufig ist und viele Haine verwildern.
Teilweise sind die Bäume auch abgestorben. So sind leider allein 2017 etwa 4000 Hektar Krankheiten und Trockenheit zum Opfer gefallen. Der Klimawandel macht sich leider auch hier bemerkbar – der Winter auf Mallorca ist zu warm und zu trocken.
Und das Bakterium Xylella fastidiosa ist sehr schwer aufzuhalten. Die Bakterien befallen das Wasserleitungssystem der Bäume. Die Ausbreitung hat dazu geführt, dass rigorose Maßnahmen ergriffen werden müssen, um eine weitere Verbreitung der Bakterien zu verhindern. Resistente, einheimische Sorten, aus einem Angebot von rund 100 Mandelarten, sollen die Lösung sein.
Was viele vielleicht nicht wissen ist, dass die weißen Blüten zu den Süßmandeln und die rosa Blüten zu den Bittermandeln gehören.
Aus den duftenden Mandelblüten kann selbstverständlich Parfüm, das „Flor d’Ametler“ hergestellt werden, beispielsweise in der Parfümwerkstatt in Marratxi, die auch zu besichtigen ist.
Wenn die Mandeln dann im Sommer reif sind, werden sie in Handarbeit geerntet, was bei den Temperaturen ein echter Knochenjob ist. Nur wenige Bauern haben eine Art Rüttelmaschine mit Auffangschirm für die Mandelernte. Mittel der Wahl sind lange Stangen, mit denen die Mandeln vom Baum geschlagen werden und auf ein, rund um den Stamm ausgebreitetes, Netz fallen.
Außerdem hat die Mandel mehr oder weniger 3 Häute. Die Äußerste fällt im besten Falle schon von selbst ab, die Nächste muss mühsam geknackt werden und das innere Häutchen wird je nach Bedarf behalten oder entfernt.
Das erklärt auch, warum die mallorquinischen Mandeln nicht unbedingt günstig sind. Zudem hat die mallorquinische Mandel einen höheren Proteingehalt als die Konkurrenz aus Kalifornien und – wie wir finden – einen besseren Geschmack.
Die Mandel findet in Mallorca nicht nur zur Weihnachtszeit Verwendung, wie etwa in Turrón und Marzipan, sondern das ganze Jahr über. Sie sind enthalten in deftigen Gerichten – wie zum Beispiel Spanferkel mit Mandelfüllung- , in Süßspeisen – wie Mandeleis oder Mandelkuchen (Gató de Almendra – siehe Rezept weiter unten) – bis hin zur Mandelmilch, Mandelmehl, Mandelöl und Mandellikör (Flor d´Ametla). Es gibt also unglaublich vielfältige Verwendungsmöglichkeiten für die Mandeln. Auf allen Wochenmärkten der Insel sind zu jeder Jahreszeit Mandelprodukte zu finden.
Zutaten für eine Springform mit 26 cm Durchmesser:
Und so geht´s:
Anekdote am Rande: Wenn ihr im Café einen Gató bestellt, unbedingt die letzte Silbe betonen, sonst könnte der Kellner schmunzeln, weil ihr ansonsten eine Katze (gato) bestellt! 😉 Einen besonders leckeren Gató gibt es übrigens bei Biggi’s in Cala Millor – ein Café, das wir euch demnächst noch näher vorstellen werden.
Die Firma „Amettla“ hat sich komplett auf die Mandel spezialisiert. Hergestellt werden etwa Mandelöl, Gewürze, Knabberzeug, Gewürze und vieles mehr.
Zu guter Letzt ist der Mandelbaum auch noch für Kunsthandwerk zu gebrauchen und wenn gar nichts mehr geht, ist Mandelholz ein wunderbarer Brennstoff.
An verschiedenen Orten auf der Insel, beispielsweise in Son Servera im Februar, finden Feste zu Ehren der mallorquinischen Mandel („Fira de la flor d’ametler“) statt. Genauere Infos findet man in der Regel auf den Seiten der Rathäuser des jeweiligen Ortes (ajuntament).
Ein Besuch auf Mallorca im Frühling zur Mandelblüte, außerhalb des sommerlichen Trubels, werdet ihr auf keinen Fall bereuen. Übrigens sind die Zitrusfrüchte, wie Orangen, Mandarinen und Zitronen auch gerade auf den Plantagen der Baleareninsel reif.
Genießt die Romantik und den Duft des Blütenmeer, die Magie dieses Naturereignisses in der ruhigen Vorsaison, in der Mallorca ein ganzes Stück ursprünglicher ist.
Perfekt ist diese Zeit auch für zahlreiche sportliche Aktivitäten. Zum Beispiel Wandern zum Castel d ´Alaro, Rad fahren auf der Via Verde der direkt an Can Agustin vorbei geht oder ein frühes Bad im Meer. Alpakatrekking mit unserer Kooperationspartnerin Iris oder auch ein kaltes Bad im Mittelmeer. So ist dann auch der angefutterte Weihnachtsspeck schnell wieder weg.
Und sollte das Wetter auf Mallorca tatsächlich einmal nicht so schön sein, was im Frühling auch vorkommen kann, gibt es jede Menge Alternativen. Es warten Höhlen, Wellness mit Sabrina von Cleobell, Sauna, Märkte, Museen (z. B. Els Calderers), Shoppingcenter (z. B. Fan oder Mallorca Outlet), das Palma Aquarium und vieles, vieles mehr auf euch. Entspannen bei einem guten Buch oder beim Ponykuscheln auf Can Agustin ist ebenfalls im Urlaub nicht verkehrt.
Lasst euch das Erlebnis Mandelblüte nicht entgehen …